Woche 1: Spiegelung im Wasser

Wassertropfen an Metallgitter

Was ich machen wollte, war sofort klar: Eine Spiegelung in einem Wassertropfen. Das stellte sich jedoch als weitaus schwieriger heraus, als erwartet...

Da so ein Wassertropfen ja eher vorsichtig aufgetragen werden muss, so mein Gedanke, besorgte ich mir in der Apotheke erst einmal eine Spritze und 2 Kanülen. Als Grundlage war das an sich schon mal ganz gut, jedoch: Die Wassertropfen wollten einfach nicht in Form bleiben. Platt und matschig lagen sie da auf meiner Glasscheibe, die ich einem Bilderrahmen entnommen hatte. Das hatte ich mir anders vorgestellt. Da das Internet aber so ziemlich nichts nicht weiß, stieß ich relativ bald auf eine Lösung: Glycerin. Glycerin mit Wasser gemischt soll für mehr Stabilität sorgen. Und Glycerin hatte ich sogar noch da. Funktionieren wollte es damit aber auch nicht so wirklich. Es ging damit - nach einigen Mischungsverhältnistests später - zwar besser, aber diese schönen, prallen Tropfen, die man so von Fotos kennt, waren das auch noch nicht.

Also versuchte ich es statt auf Glas auf Draht. Ich hatte noch ein wenig aufgewickelten Maschendrahtzaun hier herumliegen, der zu einem Rankturm für meine Efeutute werden sollte (und inzwischen auch wurde). Dort sah der diesmal hängende Tropfen schon mal deutlich besser aus und ergab auch ein interessantes Bild. So richtig befriedigte mich das jedoch noch nicht.

Wassertropfen auf Tomatenblatt

Mein Mann brachte schließlich die wesentliche Idee ins Spiel: Das Blatt einer Pflanze. Und ja, auf dem Tomatenblatt haftete die Flüssigkeit plötzlich völlig anders. Endlich sah der Tropfen so aus, wie ich es im Kopf hatte. Und vor allem: Dort gab es nun auch eine Spiegelung. Bisher waren es ja nur Lichtbrechungen gewesen, die schlussendlich das Bild dahinter gezeigt hatten, aber keine wirkliche Spiegelung. Der noch vorhandene Herrenhuter Stern, der über dem Tropfen hing wurde nun aber tatsächlich abgebildet.

Allerdings: So wirklich gefallen tut mir das Bild nicht. Zum einen konnte ich lange nicht so nah an den Tropfen heran, wie ich gerne gewollt hätte, da der Tropfen zu weit in der Blattmitte war, und ich das Blatt bewegt hätte bzw. dann auch das Licht vom Stern weggenommen hätte. Zum anderen hätte ich gerne eine vernünftige Spiegelung darin gehabt, nicht einen „Lichtfleck“ der, mal unabhängig von der Aufgabenstellung, im Foto eigentlich eher stört als schön aussieht.

Ich hoffe, hier bietet sich irgendwann im Laufe des Jahres noch mal eine andere Gelegenheit, eine Spiegelung im Wasser zu fotografieren, die mir besser gefallen wird.

(26.12.2020 - 3.1.2021)