Mit Licht und Schatten kann man wunderbar spielen und eigentlich wollte ich auch noch eine andere Sache ausprobieren, zu der ich bisher jedoch noch nicht kam. Eine Idee war jedoch recht schnell in meinem Kopf und zwar das Bild eines Erhängten, von dem man nicht wirklich etwas sieht, nur ein wenig unscharfen „Rand“, während der Schatten klar und deutlich abgebildet wird. Siegmund Freud hätte sicherlich viel Spaß mit mir gehabt, schätze ich. ;-)
Zwei Probleme gab es bei der Umsetzung: Woher bekomme ich einen Erhängten? Und: Wie erhalte ich einen scharfen Schatten?
Natürlich wollte ich nicht wirklich eine richtige Leiche fotografieren. Selbst wenn: da hätte mich wohl niemand rangelassen. Doch wie könnte ich so etwas „simulieren“? Und da bot sich die Barbie an, die schon öfter für fotografische Zwecke herhalten musste. Das größte Problem mit ihr ist allerdings, dass sie völlig auseinander fällt. Ein Arm ist noch dran, der andere fällt ständig ab und kann zwar wieder reingeschoben werden, was aber ziemlich wackelig ist, ebenso ist eins der Beine recht locker, während das Hüftgelenk des anderen sogar abgebrochen ist. Basteln war also angesagt, was zwar nicht dauerhaft half, die Puppe jedoch so lange beisammen hielt, dass ich einige Fotos schießen konnte.
Was das Licht anbelangt, so sind die meisten Lichtquellen keine Punktlichter, sondern strahlen mit mehreren Lichtpunkten gleichzeitig. Je mehr Lichtpunkte man jedoch hat, desto weicher wird ein Schatten. Ich wollte aber einen sehr deutlichen, klar umrissenen Schatten. Erneut also die Frage nach dem woher nehmen, die uns beide einige Tage beschäftigte. Die Lösung fand sich schließlich per Zufall im Fundus der Werbegeschenke von Valakis Firma: Eine Taschenlampe mit einem Punktlicht.
So musste ich nur noch einen Henkersknoten knüpfen, den ich die Tage zuvor bereits geübt hatte, und es konnte los gehen. Leider hatte ich keine Seil in passender Dicke: das eine war zu dünn, das schlussendlich verwendete ist etwas zu dick. Und Barbies Haare sind zu lang: sie überdecken im Schatten zu viel vom Henkersknoten. Das hätte ich gerne deutlicher gehabt. Aber nun gut, ich konnte ihr ja nun schlecht eine Henkersrasur verpassen. Wobei das neben den ganzen abfallenden Gliedmaßen ja nun vielleicht auch nichts mehr ausgemacht hätte... ;-)
(16.1. - 24.1.2021)