Eine gestempelte Schneeflocke als Zeichnung

die fertige Flocke

Für eingefleischte Kartenbastler - der ich bisher ja nie war - ist es natürlich keine Neuigkeit, für mich allerdings war es ein „Wow!“-Effekt, als ich auf die ganzen Blogs stieß, die sich einzig und alleine um Challenges drehen. Weihnachtskarten das ganze Jahr über, Gestaltungen rund um „clean & simple“, Niedliches, Tiere, Entspannung als Anregung, Bücher als Anregung, Filme als Anregung - es gibt so ziemlich kein Thema, zu dem man nicht einen Wettbewerb stattfinden lassen könnte. Ich habe ja nun weniger Interesse an Wettbewerben, und einen Blog, um meine Werke auf den jeweiligen Challenge-Blogs zu verknüpfen, besitze ich auch nicht, was sich auch nicht ändern soll, aber diese Wettbewerbe sind natürlich durchaus eine schöne Sache, um Anregungen zu erhalten, in welche Richtung man mit der nächsten Karte mal denken könnte. Entsprechend speicherte ich mir gleich jede Menge Links und bin nun sehr gespannt, wie sich meine „Entdeckung“ demnächst bemerkbar machen wird.

Die ersten beiden Aktionen verknüpfte ich jedenfalls schon mal direkt miteinander und auch mit meinem kürzlich aufgestiegenen Wunsch, mal eine Weihnachtskarte zu machen. Zum einen braucht man die eh irgendwann, und außerdem fällt mir dazu immer viel mehr ein als zu anderen Karten. Entsprechend war die Aktion bei „Less is more“ natürlich direkt passend zu meiner Lust: „Christmas in July“ lautete der Wettbewerb, mit der Bedingung, dass es eine „one layer card“ sein sollte, also nur eine gefaltete Karte, jedoch keine weiteren Papierschichten, um z. B. Rahmen zu erzeugen, keine gestanzten Teile, die aufgeklebt werden usw., und auf Schnickschnack sollte im Rahmen von „weniger ist mehr“ natürlich sowieso verzichtet werden bzw. sehr, sehr sparsam eingesetzt.

So sehr ich diese sehr einfach gehaltenen Karten mag, so schwierig finde ich es jedoch immer, sie so umzusetzen, dass ein wirklich stimmiges Ganzes entsteht. Und nur stempeln, malen, ohne Sonstirgendwas? Knifflig. Doch als mir dann eine zweite Aktion über den Weg lief, war mir sofort klar, was ich versuchen werde: Einen gezeichneten Stempel. Klingt seltsam? In der Tat, ich dachte beim Lesen der Überschrift „Vom Stempelmotiv zur Bleistiftzeichnung“ auch erst, es handele sich um eine falsche Formulierung und ginge eigentlich darum, ein Motiv zu zeichnen und als Stempel herauszuarbeiten. Doch nein, da lag ich falsch: Es sollte tatsächlich ein Stempelabdruck so weiterverarbeitet werden, dass er am Ende wie eine Zeichnung aussieht. Das sah auf den Bildern und im Video von „karten-kunst.de“ unheimlich einfach aus, und ist es auch, wie ich inzwischen weiß. Hier kann man die einzelnen Schritte sehen:

2. Stempelabdruck
gestempelt
Stempel versus nachgezeichnete Ränder
zur Hälfte umrahmt
nachgezogene Ränder
umrandet
Schatten hinzugefügt
die Flocke mit Schatten
verwischt mit Wattestäbchen
nach Verwischen mit einem Wattestäbchen
 

Der Stempelabdruck sollte nicht zu intensiv sein, weswegen ich ihn zunächst auf einem anderen Papier ein Mal abstempelte und erst den zweiten Stempelabdruck verwendete. Dann wurden die Ränder nachgefahren, was m. E. bereits eine deutliche Veränderung mit sich bringt. Als nächstes fügte ich ein paar Schatten ein, was der Schneeflocke einen 3D Effekt gibt, und schließlich wurden diese Schatten mit einem Wattestäbchen verwischt, was alles etwas weicher macht. Wichtig ist, dass man dazu einen sehr weichen Bleistift verwendet. In der Anleitung wird mindestens 6B empfohlen, ich nahm einen 4B (weil ich es falsch in Erinnerung hatte), werde es demnächst aber auf jeden Fall auch noch mal mit einem 6B versuchen. Die Schrift allerdings war zu filigran dafür; ich hatte mehrere Versuche, bis ich schließlich aufgab und „einfach nur so“ stempelte. Und weil mir das dann zu langweilig war, fügte ich noch ein paar Spritzer hinzu.

fast fertige Karte
fertige Karte

Ich verwendete übrigens eine Stanze aus dem Schneeflocken-Set von Tim Holtz. Die größte Flocke stanzte ich 2 x aus Moosgummi aus und bastelte daraus einen Stempel, was ganz gut funktioniert. Die Schrift stammt von der Stempelbar in Berlin. Und noch ein übrigens: Bei techniques.karten-kunst.de handelt es sich nicht um einen Challenge-Blog, bei dieser Technik findet jedoch eine statt. Wer Lust hat, teilzunehmen, kann seinen Beitrag - auch ohne eigenen Blog - bis zum 24.8.2020 auf der genannten Seite hochladen. Es gibt sogar etwas zu gewinnen, sofern Interesse daran besteht: ein 10 Euro Gutschein für den dazugehörigen Shop.

(24. / 25. Juli 2020)